Allgemein

Es ist später Nachmittag. Wir sind mit der Kamera unterwegs und wollen Bären fotografieren. Gewöhnlich sind die Bären immer zur gleichen Zeit am gleichen Ort. An einer kleinen Flussmündung warten wir. Der Platz ist in der Nähe einer Fish Hatchery. Es gibt hier viele Lachse, auch außerhalb der klassischen Lachswanderung. Sie springen fröhlich im Wasser und man könnte denken, sie wollen die Bären aus ihrem Versteck locken.

Ich schaue durch die Kamera und suche das Flussufer mit dem Teleobjektiv nach Bären ab. Neben mir steht eine Frau und schaut durch ihr Fernglas. Auch sie sucht am Flussufer nach Bären. Wir warten eine Weile. Plötzlich ein Aufschrei! Die Frau stammelt laut: da, da, …. oh Gott, er steht direkt vor mir! Sie bekommt keinen richtigen Satz zusammen. Ich frage sie: Wo?

Dann sehe ich den Schwarzbären am anderen Ufer, ca. 10 Meter weg von uns. Er kann ohne Mühe jederzeit zu uns rüber kommen! Ich mache trotzdem Fotoaufnahmen und genieße den Anblick dieses großen Schwarzbären, bevor er gemächlich im Dickicht verschwindet. Die Fische interessieren ihn nicht besonders. Er scheint nicht hungrig zu sein und interessiert sich auch nicht für uns.

Dann klärt sich, warum die Frau so erschrocken war. Durch das Fernglas betrachtet stand der Bär wirklich direkt vor ihr, denn 10 Meter Entfernung sind durch ein guten Fernglas betrachtet nicht mehr als 1 Meter.

Es war ein unglaubliches Erlebnis, mit einer Mischung aus Neugier, Angst, Mut, Begeisterung, Freude und Glücksgefühlen.

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